Über uns       Sitemap       Bücher       Artikel
 
 
Der Kurswechsel
 
 
«Brausende Wellen, verheerende Fluten, umgebt mich, ich habe keine Angst, was immer auch kommen mag, ewiger Friede, denn am Steuerrad sitzt mein Retter» Charles Rochedieu (französischer Autor)
 
 

Vielleicht haben Sie diesen überwältigenden Film Titanic gesehen, der Ende des letzten Jahrhunderts den absoluten Besucherrekord hielt und von vielen das «achte Weltwunder» genannt wurde. Welch ein Erfolg des menschlichen Erfindungsgeistes war doch dieses majestätische Schiff, das am 10. April 1912 die Alte Welt verliess, um New York anzusteuern. Es war der Stolz des Kapitäns, der Mannschaft und der Passagiere, die alle von einer triumphalen Ankunft in der Neuen Welt träumten. Ausserdem hatte man diesen wunderschönen Ozeanriesen als nicht versenkbar angesehen, und alle Passagiere, die das Glück hatten, an dieser Jungfernfahrt teilzunehmen, hatten ein totales Vertrauen zu denjenigen, die es entworfen und gebaut hatten.

Wie aber jeder weiss, versank der Luxusdampfer am vierten Tag nach seiner Abfahrt, nachdem er einen Eisberg gerammt hatte. Wir erinnern uns auch, dass der hochmütige Kapitän, der die Gefahr unterschätzt hatte, es nicht für nötig hielt, die Geschwindigkeit zu reduzieren und den Kurs radikal zu wechseln, um einen Schiffbruch zu verhindern. Und dies alles trotz der Warnmeldungen von den Schiffen, die in seiner Nähe fuhren. Er zog es leider vor, die programmierten Ankunftszeiten einzuhalten, anstatt auf die Passagiere und die Mannschaft Rücksicht zu nehmen, die er dadurch in Gefahr brachte.

Haben wir nicht auch manchmal den Eindruck, uns an Bord eines Überseedampfers, auch «Erde» genannt, zu befinden, den wir einst für nicht versenkbar gehalten hatten und der jetzt ebenfalls im Begriff ist zu versinken, eine Ähnlichkeit, die viele Autoren vor mir hervorgehoben haben. So erklärte z.B. der italienische Finanzminister Guilio Tremonti am 14. Juli 2011 vor dem Senat: «Wir sind wie die Titanic, die ihre Passagiere in der ersten Klasse auch nicht retten konnte» (1). Natürlich gibt es immer eine Gruppe von Personen, die davon überzeugt ist, dass die zahlreichen Anzeichen von Schwäche und Gefahren ignoriert werden können!

Besonders für die Grossen dieser Welt handelt es sich oft nur darum, die Termine des festgesetzten Programmes zu respektieren. Zu viele unserer Machthaber bestehen hartnäckig darauf, gelassen zu bleiben und dem erstaunlichen Fortschritt der Wissenschaft und Technologien zu vertrauen, ohne die Nebenwirkungen (Verschmutzung, Umweltzerstörung, Arbeitslosigkeit, Ausschluss aus der Gesellschaft, Gewalt, Ungerechtigkeit u.s.w.) zu berücksichtigen. Wie bei dem Steuermann Smith von der Titanic hindert ein unermesslicher Hochmut unsere Kapitäne in der Politik und Wirtschaft daran, die Warnzeichen zu erkennen und den Kurs zu ändern, bevor es für das Passagierschiff «Erde» zu spät ist. Kennen sie etwa nicht die Rede von Sir Winston Churchill, dieses hervorragenden Politikers, der schon 1948 behauptete, dass «die Menschheit zum ersten Mal die absolut sicheren Mittel seiner eigenen Ausrottung besitzt, ohne nennenswerte Fortschritte für das Gute gemacht zu haben oder von weiseren geistigen Führern profitiert zu haben. Soweit ist also schon das Schicksal der Menschheit gelangt» (2).

Leider werden auch heute noch jeden Tag auf der Welt unzählige Entscheidungen getroffen und dies immer mehr auf Kosten eines grossen Teils der Menschheit, wie es uns die Medien regelmässig zeigen. Ist also unser Schiff wirklich so sicher? Kann man noch blindes Vertrauen zur menschlichen Weisheit haben? Vor einiger Zeit konnte man im Radio folgenden Werbespot hören: «In einer Welt, wo alles verloren geht, muss man sich wenigstens auf eine Person verlassen können.»

Tatsächlich haben die meisten von uns Befürchtungen, was die Zukunft anbelangt, und suchen einen vertrauenswürdigen Mann am Steuer. Aber wer könnte wohl diese Person sein? Es gibt nur eine, aber nicht irgendeine! Jesus Christus, Gottes Sohn, der vor 2000 Jahren zu uns auf die Erde gekommen ist und uns den Weg zum sicheren Hafen gezeigt hat (3). Deshalb sollten wir nicht blindlings diesem Luxusschiff «Erde» vertrauen, inmitten unserer aufgebrachten Welt ähnlich einem tobenden Meer, sondern eher auf die Warnlichter achtgeben und unverzüglich das Rettungsboot ergreifen (4), dessen oberster Kapitän Jesus Christus heisst. Er allein wird unser Leben retten können, wenn wir es akzeptieren, ihm unser ganzes Vertrauen zu schenken und den Kurs zu wechseln.

Karin Bouchot

 

________
1. Guilio Tremonti, Come sul Titanic affonda anche chi sta in prima classe, Webseite von La Repubblica, [online] http://www.repubblica.it/ (im August 2011 abgerufen).
2. Churchill Winston, The Gathering Storm (The Second World War, Vol. 1), Boston, Houghton Mifflin Company, 1948.
3. Diesbezüglich erklärte der Philosoph und Prediger Henry Ward Beecher (1813-1887), die Bibel ist nichts anderes als unsere «Karte, um den Schiffbruch zu verhindern, um uns zu zeigen, wo sich der Hafen befindet, um uns den Weg zu weisen, wie man ihn erreichen kann, indem man sich von den Sandbänken und Felsen entfernt».
4. Im Gegensatz zu den Rettungsbooten der Titanic, in denen nur 1178 Personen Zuflucht nehmen konnten, obwohl sich 2207 Personen an Bord befanden, kann uns allen im «Rettungsboot» von Jesus Christus, unserem Erlöser, geholfen werden, wo die Zahl der Plätze nicht begrenzt ist.

 
 
© Philosophische Blumen